Jahreshauptversammlung am 04.02.2017
Eine brandeilige Forderung in Zeitlofs
Ehe der Kommandant Matthias Hauke sich zur Wiederwahl stellte, musste erst ein Gerätewart gefunden werden. Und es gab gar zwei Zeitlofser Floriansjünger.
Bevor Bürgermeister Wilhelm Friedrich die Wahl zum Kommandanten und dessen Stellvertreter bei der Freiwilligen Feuerwehr Zeitlofs leiten konnte, erlaubte sich Kommandant Matthias Hauke ein paar ehrliche und direkte Worte.
Angesichts der Zeit und des Engagements, das er in seinen Posten gesteckt habe, habe er lange überlegt, ob er das Amt noch einmal sechs Jahre übernehmen wolle. Matthias Hauke forderte vorab energisch, "heute Abend" einen neuen Gerätewart zu finden, "sonst muss sich jemand anderes für den Kommandanten aufstellen lassen". Hintergrund ist, dass der bisherige Gerätewart Roland Müller, der sich im vergangen Jahr mit 548 Stunden eingebracht hatte, eigentlich schon länger den verdienten Ruhestand antreten wolle. Sollte der Posten des Gerätewarts vakant werden, müsse Hauke diese Aufgabe auch übernehmen.
Spontan, aber mit ehrlichem Willen, fanden sich sogar zwei neue Gerätewarte. Nachdem Kevin Lamp und Holger Hereth sich für diese Aufgabe bereit erklärt hatten, konnte die Wahl der Kommandanten wie geplant durchgeführt werden. Die anwesenden 22 Wahlberechtigten bestätigten zu "100 Prozent Matthias Hauke - das zeigt vollstes Vertrauen", kommentierte Friedrich den Wahlausgang. Auch Torsten Hereth wurde in seinem Amt als Stellvertreter bestätigt.
87 Einsätze der Feuerwehr
Die Posten der Kassenprüfer standen ebenfalls zur Wahl. Holger Hereth übernimmt die Aufgabe für weitere zwei Jahre, neu im Team ist Erwin Baum. Oliver Lamp wurde erneut zum Vertrauensmann gewählt, neue Vertrauensfrau ist Roberta Hauke. Stefan Kammer wurde in den aktiven Dienst übernommen. Matthias Hauke berichtete von 87 Einsätzen im vergangenen Jahr, darunter 23 technische Hilfeleistungen, zwei Brandeinsätze und vier Sicherheitswachen. Auch erfolgte die Einführung der neuen Homepage (www.feuerwehr-zeitlofs.feuerwehren.bayern). Aber auch Pflasterarbeiten am FFW-Gelände und der Durchbruch zur Fahrzeughalle wurden in zahlreichen Stunden durchgeführt. Außerdem ist die FFW Zeitlofs nun stolzer Besitzer eines eigenen Metallcontainers zu Ausbildungszwecken und Vorführungen im Bereich Atemschutz.
Mitgliederwerbung gescheitert
Die Crux von mehr Einsätzen mit weniger Personal müsse laut Matthias Hauke mit Mitgliederwerbung gelöst werden. Dieses Vorhaben bezeichnete Hauke jedoch als "gescheitert". Trotz eines detailliert geplanten und durchgeführten Tags der offenen Tür konnte kein Neuzugang verzeichnet werden. Auch hier fand Hauke deutliche Worte. Keine Zahlen wolle er schönreden, mit 31 aktiven Wehrlern sei die Feuerwehr Zeitlofs "zahlentechnisch die kleinste Wehr." Doch seien diese Aktiven wirklich mindestens einmal pro Jahr aktiv dabei. Karteileichen leiste sich Zeitlofs nicht. Wer sich nicht aktiv einbringe, werde automatisch passiv und somit als Fördermitglied weitergeführt.
Professionell, vorausschauend
Die First-Responder-Gruppe feierte im vergangen Jahr bereits zehnjähriges Bestehen. Mit Stolz erklärte Hauke, "wie professionell und vorausschauend man hier schon vor vielen Jahren in der Feuerwehr gedacht und gearbeitet hatte."
Von 19 Übungen mit 620 geleisteten Stunden der FFW Zeitlofs berichtete der stellvertretende Kommandant Torsten Hereth. 48 Einsätze hatten die First Responder in 180 Stunden zu bewältigen.
Für die Kinderfeuerwehr forderte er Unterstützung, mit einer leitenden Verantwortlichen sei das schwer zu schaffen. Die Jugendfeuerwehr sei von Thomas Brand, dem Kommandanten der Feuerwehr Weißenbach, bestens geführt. Vereinsvorsitzender Hendrik Kenner konnte erklären: "Wir haben 2016 einiges bewegt." Ob beim Büttenabend, Johannisfeuer, dem Ferienprogramm, dem Schlachtfest oder bei der Adventsbude, es gab viele positive Rückmeldungen."
Zusätzliche Geräte
Von einem Realbrandeinsatz mit Menschenrettung sowie einem Mess- und Nachweisauftrag berichtete Atemschutzgerätewart Markus Ullrich. Obwohl bereits wertvolles Equipment vorhanden sei, wären zusätzliche Sonden für das Gasmessgerät und ein Personendosimeter wünschenswert. Zuallererst jedoch seien weitere Atemschutzgeräteträger nötig, so Ullrich.
Bürgermeister Wilhelm Friedrich freue sich über die Jugendfeuerwehr. Der Nachwuchs habe gute Vorbilder. Die HvO-Gruppe sei "überhaupt nicht mehr wegzudenken".
Kreisbrandinspektor Marco Brust nannte es "unschön", dass nur wenige Aktive immer mehr leisten müssen. Die Werbetrommel müsse weitergerührt werden.
Ehrungen: Larissa Ochs (10 Jahre Vereinszugehörigkeit), Helmut Felies, Thomas Höfler, Andreas Ochs, Andreas Kenner, Gerd Less, Walter Nickolai, Tobias Nuwel, Günther Schnarr, Bernd Schröder (20 Jahre), Joachim Göbel (25 Jahre), Bernhard Buberl, Manfred Herold, Harald Hauke (40 Jahre), Erich Elm, Roland Müller (50 Jahre), Günther Herold (55 Jahre). Nachträglich wurden für 2015 Feuerwehrler geehrt: Jürgen Klug, Barbara Weichert, Lena Schmitt, Theresa Less, Albert Butz (10 Jahre), Detlef Franke (30 Jahre), Robert Ziegler, Roland Weitze, Otto Paul (50 Jahre).
Ernennung: Manuel Kenner und Markus Frank wurden zu Brandmeistern ernannt.
Mitglieder: Die FFW Feuerwehr Zeitlofs hat 116 Mitglieder, davon 31 Aktive. Unter ihnen sind vier weibliche Kolleginnen.
Finanzen : "Die Kasse hatte ein bewegtes Jahr", berichtete Kassenwart Wolfgang Kenner. Bei den Ausgaben fielen besonders das Material für die Pflasterarbeiten, die neue Kleidung für die HvOler sowie der Tag der offenen Tür ins Gewicht. Letzterer konnte die Investition wieder wettmachen. Auch freute sich die Wehr über Umsatzsteuererstattungen und Spenden.
Text Saale Zeitung Fotos Fr. Elm